SV und Schule rücken näher zusammen
Von: Michael Grobusch
Letzte Aktualisierung: 12. September 2014, 12:05 Uhr
Da macht das Zuschauen Spaß: AG-Leiter Carsten Breuer (v.l.), SVB-Jugendabteilungsleiter Thomas Menke, der SVB-Vorsitzende Frank Laumen, Ingrid Schäfer vom Regio-Sportbund und Schulleiterin Marie-Theres Schmitz freuen sich, dass es jetzt auch eine Mädchen-Fußball-AG an der Grundschule gibt. Foto: M. Grobusch
Stolberg-Breinig. Das ist dann wohl der sprichwörtliche I-Punkt auf einer ohnehin schon guten und langjährigen Zusammenarbeit: Mit der offiziellen Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages für die neu gegründete Mädchen-Fußball-AG rücken die Grundschule Breinig und der SV Breinig ab sofort noch näher zusammen.
Während das Angebot in der Praxis schon seit Schuljahresbeginn existiert, wurden die letzten Formalitäten jetzt mit gut zweiwöchiger Verspätung erledigt.
„Wir haben viele am Fußball interessierte Mädchen“, nennt Marie-Theres Schmitz den wesentlichen Grund für die Schaffung der neuen AG, die prinzipiell allen Schülerinnen der Klasse 1 bis 4 offensteht. Und das auch unabhängig von der Teilnahme am offenen Ganztag – zumindest so lange, wie es noch freie Plätze gibt, versichert die Schulleiterin.
Elf Fußballerinnen kann Carsten Breuer derzeit mittwochs zwischen 14.30 und 16 Uhr in der Turnhalle begrüßen. „Bei schönem Wetter gehen wir auch schon mal raus“, berichtet der Trainer. Für solche Fälle ist das Kleinspielfeld auf dem Schulhof geradezu prädestiniert. Es steht beispielhaft für die guten Beziehungen zwischen Schule und Verein, die schon seit mehreren Jahren eine Jungen-Fußball-AG unter der Leitung von Joachim Wirtz anbieten und sich auch bei Festen und Turnieren gegenseitig unterstützen.
2007 hatten sich der SV und die Grundschule beim DFB für die Finanzierung eines von bundesweit 1000 Spielfeldern beworben – mit Erfolg. Die Einweihung im September 2008 war ein bewegender Moment für die SVler und für die Schüler, Lehrer und Eltern der Grundschule, die als „bewegte Schule“ wiederum den Kindern viel zu vermitteln versucht von dem, was auch den Verantwortlichen des Spielvereins am Herzen liegt. „Wir wollen die Kinder dabei unterstützen, sich zu bewegen, Sport zu treiben und ihre soziale Kompetenz zu stärken. Dabei bietet sich zugleich die Möglichkeit, den SV Breinig kennenzulernen“, führt der Vorsitzende Frank Laumen gleich zwei Beweggründe an.
Bis dato hat der SV noch kein Mädchenteam im Rennen. Aber möglicherweise ändert sich das ja in Zukunft. Das Interesse besteht in jedem Fall, bekräftigt Jugendabteilungsleiter Thomas Menke. „Durch den Bau des Sportparks werden wir bald größere Kapazitäten und bessere Rahmenbedingungen haben. Dann ist es gut vorstellbar, dass wir eine Mädchenmannschaft melden werden.“
Allerdings solle das nicht oberstes Ziel der Mädchen-AG sein, sondern höchstens ein angenehmer Nebeneffekt. „Wir hoffen, dass sich das neue Angebot herumspricht und die Teilnehmerzahl noch steigt“, nimmt Carsten Breuer gerne noch weitere Schülerinnen in der AG auf. Potenzielle „Neuzugänge“ gibt es noch genug: Von den derzeit 243 Grundschülern sind immerhin knapp 110 Mädchen.
Die Einstiegsbedingungen sind leicht zu erfüllen, neben Sportsachen sind vor allem Freude an der Bewegung und Teamfähigkeit mitzubringen. Marie-Theres Schmitz verfolgt mit ihrer Schule einen ganzheitlichen Ansatz und sieht die körperliche Fitness in einem unmittelbaren Zusammenhang mit den geistigen Leistungen der Kinder. Außerdem werden die Mädchen durch das Angebot der AG animiert, etwas Neues auszuprobieren, was ganz zum Leitgedanken der „ermutigenden Pädagogik“ passt, wie er im Schulprogramm festgehalten ist.
Unterstützt wurden und werden die Kooperationspartner im Übrigen vom Regio-Sportbund Aachen. Er half bei der Erstellung des Vertrages, bietet Aus- und Fortbildungen an und kann beim Zugang zu Förderprogrammen behilflich sein. Von der Zusammenarbeit in Breinig ist Ingrid Schäfer, Bildungsreferentin der „Koordinationsstelle Ganztag“, begeistert: „In der Zusammenarbeit von Schule und Verein liegt die große Chance, Mädchen wie Jungen an das Fußballspielen heranzuführen. In Breinig wird vorbildhaft gezeigt, wie gut das funktionieren kann.“